Statement

 

Gesund zu sein – oder zumindest nicht unter belastenden Symptomen einer schweren Krankheit leiden zu müssen – ist ein hohes Gut. Gesundheit erleichtert es, so leben und seine Lebensziele verfolgen zu können, wie man es für sinnvoll hält. Aber wie bleibt oder wird man gesund?
Gesundheitliche Voraussetzungen sind zunächst Glück oder Schicksal. Manche dieser Voraussetzungen wie etwa die genetische Ausstattung oder die psychosozialen Bedingungen, unter denen man als Kind aufwächst, kann man selbst nicht beeinflussen. Ein anderer Teil aber ist beeinflussbar, und gestaltbar ist auch, wie man mit vorgefundenen Bedingungen umgeht.
Für die erheblichen kulturellen und sozioökonomischen Einflüsse auf Gesundheit ist zudem die Gesellschaft verantwortlich. Sie gestaltet in allen Lebensbereichen wie etwa Wohnen, Arbeit und Umwelt die Lebensbedingungen, die dann eben mehr oder weniger gesundheitszuträglich sind, und sie stellt den Rahmen für Art und Umfang der Gesundheitsversorgung.
Kompetent mit Gesundheit umzugehen, ist eine individuelle und institutionelle Herausforderung, die in den letzten Jahren international zunehmend Aufmerksamkeit erfährt. Hier hat sich der Begriff der Gesundheitskompetenz etabliert. Diese auf unterschiedlichen Ebenen sowohl im Bereich der Prävention als auch der Therapie zu fördern, sollte angesichts der hohen Bedeutung von Gesundheit sowohl für die Lebensqualität des Einzelnen als auch für die Kosten im Gesundheitssystem unser aller Anliegen – und eine gesundheitspolitische Priorität sein.

 

Prof. Dr. Christiane Woopen

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