Prof. Dr. Manfred Pohl

Biografie

Der Historiker und Volkswirt Professor Dr. Manfred Pohl, *1944, studierte im Anschluss an eine Banklehre (Deutsche Bank Gruppe) Germanistik, Geschichte, Philosophie sowie Volkswirtschaft und promovierte 1972 mit einer Arbeit über die Saarländische Bankgeschichte. 1970 erhielt er den Prix des Editeurs der Sorbonner Universität Paris des Syndicat National des Editeurs.

Er lehrt seit 1981 an der Goethe-Universität Frankfurt am Main Unternehmensgeschichte und Unternehmenskultur. 1992 verlieh ihm die Universität im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften die Honorarprofessur.

Er ist Mitglied der Studienstiftung des deutschen Volkes und des Cusanus-Werkes.

Von 1972 bis 2002 war er Leiter des Historischen Instituts der Deutschen Bank in Frankfurt am Main. 2002 wurde er vom Vorstandsvorsitzenden Josef Ackermann zum Global Head of Corporate Culture der Deutschen Bank berufen.

Pohl ist Initiator und Mitbegründer der 1976 errichteten Gesellschaft für Unternehmensgeschichte sowie Initiator der 1990 gegründeten European Association for Banking History e.V.. Pohl hat in den 80er und 90er Jahren die unternehmensgeschichtliche Forschung maßgeblich geprägt und beeinflusst und wesentlich dazu beigetragen, dass sie eine ernstzunehmende wissenschaftliche Disziplin wurde. Zu seinen großen Verdiensten zählt die Aufarbeitung der Zeit des Nationalsozialismus in Banken und Unternehmen nach wissenschaftlichen Kriterien. 1991 initiierte er die Historische Gesellschaft der Deutschen Bank e.V., deren geschäftsführender Vorstandsvorsitzender er bis 2004 war.

Die Stärkung Europas und des Euros sind Pohl ein besonderes Anliegen. 1998 gründete er daher den Verein Europoint e.V., der zahlreiche Initiativen zur Einführung und Identität des Euros durchführte. So geht die weltbekannte Euro-Skulptur von Ottmar Hörl vor der ehemaligen Europäischen Zentralbank auf seine Initiative zurück. 2001/2002 veranlasste er die Bemalung von 1000 Euroscheiben (2 m/ 50 Kilo) in den 12 europäischen Ländern durch Künstler und krebskranke Kinder. Diese wurden in Frankfurt am Main und anderen europäischen Ländern ausgestellt. Der Verein wurde 2002 aufgelöst. An seine Stelle ist der gemeinnützige Verein Frankfurter Kultur Komitee e.V. getreten.

2001 erhielt Pohl den Europäischen Kulturpreis durch die Europäische Kulturstiftung „Pro Europa“ im Europäischen Parlament in Straßburg.

Im Oktober 2003 gründete er zusammen mit Prof. Dr. Roland Berger und Hans-Olaf Henkel in Berlin den Konvent für Deutschland e.V., dessen Kernstück der Konventkreis unter dem Vorsitz von Bundespräsident a.D. Roman Herzog an der Spitze gewesen ist. Manfred Pohl war bis zu seinem Ausscheiden Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Konvent für Deutschland e.V..

2008 wurde er zum Botschafter des Saarlandes durch den Ministerpräsidenten des Saarlandes, Herrn Peter Müller, berufen. Im gleichen Jahr gründete er zusammen mit  Bundeswirtschaftsminister a.D. Dr. Wolfgang Clement den Frankfurter Zukunftsrat e.V., eine innovative gemeinnützige Denkfabrik, in der sich namhafte Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben für eine zukunftsfähige Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sowohl in Deutschland als auch in ganz Europa einsetzen. Ein weiterer Schwerpunkt ist das 2011 initiierte internationale Jugendprojekt „My Europe“, mit dem der Verein die gemeinschaftliche Verantwortung und das kritische Denken unter Europas Jugend fördert und ausbaut. Es bietet engagierten jungen Europäern die Möglichkeit mit Gleichgesinnten aber auch Politikern, Unternehmern und Wissenschaftlern ihre Visionen und damit die gemeinsame Zukunft Europas zu diskutieren.

Am 30. Januar 2011 erhielt Prof. Dr. Manfred Pohl für sein gemeinnütziges Wirken für die Gesellschaft und seinen engagierten Einsatz für das Zusammenwachsen der europäischen Bank- und Finanzwelt das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland durch den Staatsminister und stellvertretenden Ministerpräsidenten Herrn Jörg-Uwe Hahn, verliehen.