„Bildung ist der Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit“

Der Frankfurter Zukunftsrat hat sein Zukunftsforum am 15. September 2017 auf der Insel Mainau unter dem Thema „Sein oder Nichtsein – Sozialökologische Verantwortung des Menschen für die Erde“ veranstaltet.
Bildung ist das wichtigste Mittel, um den Herausforderungen unserer Zeit und der Zukunft wie Klimawandel, Globalisierung, Demografie und Digitalisierung angemessen zu begegnen.
Dies kristallisierte sich als Konsens auf dem wissenschaftlichen Zukunftsforum des Frankfurter Zukunftsrats (FZR) am 15. September auf der Bodenseeinsel Mainau heraus, das mit hochkarätigen Wissenschaftlern wie Christian E. Elger (Medizin), Lars P. Feld (Wirtschaft), Thomas König (Politik), Jörg Rocholl (Bildung), Ulrich Sann (Psychologie), Werner Konitzer (Religion), Jürgen Schmidhuber (Künstliche Intelligenz), Björn Schumacher (Biologie) und dem Europaabgeordneten Elmar Brok besetzt war. Diese haben in mehreren Sitzungen der FZR-Kompetenzteams in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Politik & Wirtschaft, Religion & Kultur Themen, Thesen und Handlungsempfehlungen entwickelt, die für die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft, Politik und Wirtschaft essenziell sind, um die Herausforderungen unserer Zeit und der Zukunft wie Globalisierung und Digitalisierung, demografische Veränderung und Alterung der Gesellschaft, technische Entwicklung und Klimawandel erfolgreich bewältigen zu können.
Die Bildungseinrichtungen bzw. -vermittler müssen die biologischen, sozialen und psychologischen Bedingungen des Lernens wie Hirnentwicklung, Motivation und Emotion sowie soziale Beziehung beachten und sowohl Praxis (Lernen am Modell und durch Vorbilder) als auch Theorie in einer nicht zu trennenden Dualität vermitteln.
Voraussetzung eines glücklichen und erfolgreichen Lebens ist Gesundheit. Es gilt die alte Weisheit „vorbeugen ist besser als heilen“. Deshalb braucht es einen Paradigmenwechsel in der Medizin: In erster Linie soll Gesundheit erhalten werden (Prävention). Dazu bedarf es der Gesundheitskompetenz nicht nur des Arztes, sondern jedes einzelnen. Diese muss bereits in den Familien, Kindertagesstätten, Schulen und Hochschulen sowie durch die (sozialen) Medien vermittelt werden, wobei auch Priming als probates psychologisches Mittel zu nutzen ist.
Aktuellen gesellschaftspolitischen Problemen durch Demokratie- und Europaskepsis, Nationalismus und Populismus sowie Wissenschaftsfeindlichkeit („Fake News“) muss durch Bildung und Teilhabe begegnet werden: Menschen in einer demokratischen Gesellschaft brauchen Kompetenzen wie Merk-, Denk- und Sprachfähigkeit, um sich an demokratischen Meinungs- und Willensbildungs- sowie Entscheidungsprozessen beteiligen zu können.
Um die großen Einkommens- und Vermögensunterschiede, die nachweislich zu Krankheit, Aggression und Gewalt führen, ohne direkte Umverteilung zu verringern, bedarf es neben natur- und gesellschaftswissenschaftlicher nicht zuletzt auch der ökonomischen Bildung. Jeder soll eine gute Chance erhalten und in die Lage versetzt werden, eine eigene Unternehmung erfolgreich in die Tat zu setzen, ein eigenes Unternehmen zu gründen.
Weil die Informationstechnologien wie u.a. Künstliche Intelligenz eine immer größere Rolle in Gesellschaft, Kultur und Wirtschaft spielen, braucht es u.a. auch Informatik und Programmieren (wenigstens eine Programmiersprache) als Grundfertigkeiten wie Lesen, Schreiben und Rechnen. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse und technischen Innovationen sollen für die Vermittlung von Bildung genutzt werden. Dies darf nicht an Ignoranz, Bürokratie oder Föderalismus scheitern.
Außerdem braucht es Ethik zur sozial-ökologischen Verhaltensregulierung – ganz dringend auch in der Wirtschaft, um weiteren Finanz- und Wirtschaftskrisen sowie Skandalen (aktuelles Bsp. Abgasbetrug) vorzubeugen.

Vorheriger Beitrag
My Europe 2100: Get2Gather in Moskau
Nächster Beitrag
Zukunftsforum 2017

Archiv